26. Januar 2022

Mobiles Arbeiten und der Unterschied zu HomeOffice

Mobiles Arbeiten und der Unterschied zu HomeOffice

In der heutigen Zeit ist es für Arbeitnehmer immer öfter möglich, von zuhause aus zu arbeiten. Durch moderne Technik und die Möglichkeit, Dinge von unterwegs aus zu erledigen, wird dies immer populärer. Aber auch für Arbeitgeber hat es seine Vorteile. Es wird weniger Bürofläche benötigt und Arbeitnehmer können flexibel eingesetzt werden.

Doch was ist der Unterschied zwischen Homeoffice und mobiles Arbeiten? Wo liegen eventuell die Vorteile oder Nachteile? Das erklären wir in diesem Artikel.


Der Unterschiede zwischen mobilem Arbeiten und HomeOffice

Obwohl die Begriffe HomeOffice und mobiles Arbeiten manchmal synonym verwendet werden, handelt es sich nicht um Dasselbe.

HomeOffice kann eine dauerhafte oder vorübergehende Maßnahme sein - wenn Sie zum Beispiel in Mutterschaftsurlaub gehen, kann Ihr Unternehmen Ihnen erlauben, einige Monate lang von zu Hause aus zu arbeiten. Dabei ist der arbeitsvertragliche Arbeitsort das Homeoffice und es gelten prinzipiell dieselben Vorgaben wie im Betrieb. Der HomeOffice Arbeitsplatz unterliegt dann der Arbeitsstättenverordnung und den Vorgaben zum Arbeitsschutz. Es wird auch ein voll ausgestatteter Arbeitsplatz für den Arbeitnehmer erwartet.

Mobiles Arbeiten auf der anderen Seite ist eine eher mobile Arbeitsweise, bei der man quasi sein Arbeit mitnimmt und von jedem Ort aus erbringen kann. Das Modell gibt dem Arbeitnehmern mehr Flexibilität, ändert jedoch nicht das Anstellungsverhältnis des Arbeitnehmers. Nach dem Arbeitsrecht, ist der offizielle Arbeitsplatz weiterhin der ursprüngliche und im Arbeitsvertrag zugewiesene Einstellungsort. Arbeitgeber haben somit jederzeit das Recht, dem Arbeitnehmer anzuweisen die Arbeit in der Bürofläche zu verrichten.


Was sind die Vorteile des mobilen Arbeitens?

Der Hauptvorteil des mobilen Arbeitens besteht darin, dass es den Mitarbeitern ermöglicht, flexibel zu arbeiten und somit die Arbeit besser mit dem Privatleben vereinbart werden kann. Ein Unterlagen für ein wichtiges Meeting kann spät am Abend für den nächsten Tag fertig gestellt werden, während zuvor das Kind ins Bett gebracht wurde. Bei einem festen Büro-Arbeitszeit ist das nicht möglich. Diese Flexibilität zahlt positiv auf die Work-Life Balance ein und der Arbeitnehmer ist länger glücklich und motiviert bei der Arbeit.

Mobiles Arbeiten und die Familie

Wie bereits erwähnt, bedeutet mobiles Arbeiten, dass die Arbeitnehmer an unterschiedlichen Orte arbeiten können. Dies kann im Homeoffice und mobile auf Reisen oder beim Kunden an verschiedenen Standorten sein. Der Arbeitgeber kann dabei den Arbeitsort nicht vorschreiben.

Eine von Regus und Oxford Economics durchgeführte Studie ergab, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen eine Produktivitätssteigerung durch mobiles Arbeiten feststellten. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Arbeitnehmer länger arbeiten, wenn sie nicht pendeln müssen und dennoch weniger Lebenszeit für die Arbeit aufwenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie weniger abgelenkt werden, wie an ihrem Arbeitsplatz in großen Büroflächen.


Was sind die Nachteile des mobilen Arbeitens?

In vielerlei Hinsicht gibt es keine nennenswerten Nachteile, wenn man von zu Hause oder von einem anderen Ort aus arbeitet, der nicht zum Büro- oder Filialnetz des Unternehmens gehört. Der größte Nachteil besteht darin, dass die Mitarbeiter möglicherweise nicht so viel rauskommen, wie sie sollten, aber dieses Problem gibt es auch im HomeOffice. Istolation ist ein Problem, aber die meisten Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, haben einen Internetzugang und können Videokonferenztechnologien nutzen, um während des Tages mit ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben.

Mobiles Arbeiten und seine Nachteile

Ein weiterer potenzieller Nachteil des mobilen Arbeitens ist die fehlende Kontrolle über die zu erledigenden Aufgaben. Für Vorgesetzte oder Manager ist es schwieriger, die Leistung ihrer Mitarbeiter zu überwachen, wenn sie nicht an ihrem Arbeitsplatz sind. Dies kann auch eine verstärkte Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten erfordern, z. B. bei wöchentlichen Besprechungen über den Stand der Dinge. Jedoch ist hierbei nicht die mobile Arbeit sondern auch Vertrauen, Kultur und Führungsstil zu hinterfragen.

Ist die Regelung mit dem Arbeitgeber nur für mobile Arbeit getroffen, besteht keine Verpflichtung, eine umfangreiche Arbeitsplatz-Ausstattung bereitzustellen. Hingegen ist beim Homeoffice bzw. der Telearbeit der Arbeitgeber verpflichtet die Arbeitsstättenverordnung einzuhalten. Dies ist einer der Gründe, weshalb viele Arbeitgeber in Deutschland bislang das HomeOffice ungerne im Arbeitsvertrag festhalten, sondern bevorzugt mobiles Arbeiten genehmigen.


Die gesetzliche Regelung zu mobiler Arbeit in Deutschland

Das deutsche Teledienstegesetz (TDG) sieht mobiles Arbeiten nicht vor. Das bedeutet, dass es in Deutschland keine gesetzliche Regelung hierfür gibt. Das deutsche Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) sieht jedoch vor, dass der Betriebsrat über die geplante Einführung, Beendigung oder wesentliche Änderung der Arbeitszeit, z.B. durch mobile Arbeit, informiert werden muss. Sobald der Betriebsrat informiert ist, kann er in der Regel Einspruch erheben. Dies kann zu einem Verbot des mobilen Arbeitens führen.


Kann man mobiles Arbeiten steuerlich absetzen?

Ja. Mobiles Arbeiten kann in Deutschland von der Steuer abgesetzt werden. Die aktuellen gesetzlichen Regelungen sind vom Bundesfinanzhof entschieden worden.

Nach Ansicht des Gerichts können alle Kosten im Zusammenhang mit mobiler Arbeit, wie arbeitsbezogene Steuern und Beiträge, von den Steuern abgezogen werden. Alle Reisekosten (z. B. Bahnticket) können ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden, allerdings nur bis zu einer bestimmten Grenze (0,30 € pro Kilometer)

Hingegen ist der HomeOffice Arbeitsplatz seit dem Jahr 2020 vom Finanzamt anerkannter Aufwand, der einen pauschalen Freibetrag bis 600€ ausmachen kann.


Sind Arbeitnehmer beim mobilen Arbeiten versichert?

Mobile Mitarbeiter sind wie üblich durch den Arbeitgeber versichert. In den meisten Fällen ist das Unternehmen verantwortlich für die Kranken- und Unfallversicherung seiner Mitarbeiter.

Den Beschäftigten muss jedoch klar sein, dass z.B. der Arbeitsschutz und die Unfallversicherung nur während einer betriebsdienlichen Tätigkeit gilt. Das sind Arbeiten, die Arbeitnehmer im Interesse ihres Arbeitgebers ausüben und die von diesem akzeptiert bzw. nicht ausdrücklich untersagt werden - unabhängig von einer räumlichen Arbeitsstätte oder den üblichen Arbeitszeiten. Durch die Fragmentierung der Tätigkeit ist nicht immer eindeutig belegt, ob z.B. die Suche nach Informationen im Browser des Firmen Notebooks eine Leistung für den Arbeitgeber oder eher private Vergnügen ist.

Mobile Arbeit und Work Life Balance

Macht der Arbeitnehmer hingegen die Wäsche oder geht einkaufen, ist dies wiederum etwas schwierig als Leistungen für den Arbeitgeber auszulegen. Passiert hierbei etwas unterliegt der Arbeitnehmer nicht dem Arbeitsschutz und ist privat für seinen Gesundheitsschutz verantwortlich.

Durch die Corona Pandemie sind ein Großteil der Beschäftigten im Homeoffice oder dürfen zumindest mobile Arbeit umsetzen, was eine Reihen von Präzedenzfällen verursachet. Das wirkt sich auf die Überprüfung des aktuell geltenden Gesetz aus und wird die Rechte für Arbeitnehmer entsprechend verändern.


Datenschutz beim mobilen Arbeiten beachten.

Schön ist die neue Arbeitsform für Arbeitnehmer. Sie können den Alltag ganz neu gestalten und danke Mobilarbeit diese z.B. im Café leisten.

Mobile Arbeit: Datenschutz beachten

In der Praxis bedeutet dies aber auch, dass die Verantwortung für den Datenschutz beim mobilen Arbeiten jedem Einzelnen obliegt. Unter Umständen ist im Café ein Gast, der ganz neugierig die Informationen einer E-Mail mitließt. Natürlich obliegt es primär den Beschäftigten auf den Datenschutz zu achten, zur Unterstützung vor neugierigen Blicken beim mobilen arbeiten können Blickschutzfilter helfen.

Anders ist es, wenn der Datendieb über den digitalen Weg an Informationen kommen möchte. Gut getarnt z.B. als Marketing E-Mail können Viren/Trojaner eingeschleust oder auch durch Phishing sensible Daten abgegriffen werden. Um diese Gefahr abzuwenden ist in der Regel ein IT-Experte gefragt. Der Arbeitgeber muss sich unabhängig von HomeOffice und mobiler Arbeit im heutigen Cloudzeitalter Gedanken um eine adäquate IT-Sicherheit machen.


Arbeitszeitgesetz und mobile Arbeit

Einen angestellter Arbeitnehmer muss sich auch im HomeOffice und bei mobiler Arbeit an dasselbe Arbeitszeitgesetz halten als wenn die Arbeitsleistung im Betrieb erbracht würde.

Die Höchstgrenze von zehn Stunden täglicher Arbeit darf hierbei nicht überschritten werden, danach folgt eine Ruhezeit von elf Stunden, die eingehalten werden muss. Während der Arbeitszeit müssen regelmäßig Pausen gemacht werden, die der Erholung dienen.

Bei der ganzen Flexibilisierung der Arbeit und den schönen Seiten der Mobilarbeit stellt es Arbeitnehmer schnell vor eine zusätzliche Herausforderung - wie wird die Zeiterfassung geregelt, wie geht man mit der fragmentierten Tagesstruktur zwischen Arbeitszeit und privaten Phasen um?

Am Ende ist der Arbeitgeber in der Verantwortung , das Arbeitszeitgesetz auch bei Mobilarbeit einzuhalten und den Arbeitnehmer die notwendigen Prozesse bereitzustellen. Eine Möglichkeit ist die Einführung einer HR Software wie z.B. Personio.


Was sind die Voraussetzungen für Mobilarbeit?

Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet mobiles Arbeiten, dass die Mitarbeiter außerhalb des Büros arbeiten. Das kann von zu Hause aus sein oder von einem anderen Ort wie einem Café, einem Co-Working-Space oder dem Gelände eines Kunden. Mobile Arbeitnehmer können sich während eines typischen Tages an mehreren Orten aufhalten, was bedeutet, dass es nicht notwendig ist ein festen Arbeitsplatz zu haben. Das Schlüsselelement des mobilen Arbeitens ist, dass die Mitarbeiter über einen Notebook verfügen, mit dem sie auf die Unternehmensressourcen zugreifen können.

Im Heimbüro bedeutet dies, dass der Mitarbeiter Zugang zu einem PC und einer Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung hat. Außerdem benötigen sie einen eigenen Raum, in dem sie ungestört arbeiten können.


Lebensmodell "mobiles Arbeiten"

Mobile Arbeit extrem - Digitaler Nomade

Personen, die für ihre Hauptbeschäftigung ausschließlich mobile Arbeit , werden im Allgemeinen als digitale Nomaden bezeichnet. Sie sind häufig Freelancer und arbeiten nicht unbedingt aus der eigenen Wohnung heraus. Sie leben vielleicht bis zum Ende des Monats in einem AirBnB oder Hotel und ziehen dann an einen anderen Ort. Das kann mit den Projekten des Arbeitgebers zusammen hängen oder einfach schöne Orte sein, an denen sie gerne mal Zeit verbringen möchten. Auch wenn der Trend des mobilen Arbeiten gerade in der jüngeren Generation zunimmt, hängt dies mehr mit dem Lebensmodell und Wertesystem der Generation Z als mit Corona zusammen.


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