Unternehmen wünschen sich verantwortungsbewusste Mitarbeiter und suchen nach „Unternehmern im Unternehmen“. Und doch beginnt die Bevormundung der Angestellten oft bereits am 1. Arbeitstag, bei der Ausgabe des IT-Equipments. Denn hier herrscht in vielen Unternehmen noch der alte „One size fits all“-Ansatz: 15 Zoll Laptop in Schwarz mit kabelgebundener Maus des Vorgängers lautet der Deutsche IT-Standard. Eigene Auswahl von Notebooks, Smartphones und Zubehör: Fehlanzeige.
Dabei unterschätzen viele Arbeitgeber den Stellenwert, den elektronische Gadgets gerade bei jüngeren Mitarbeitern haben. Für die neue Generation-Z ist die Identifikation mit einem der großen Tech Brands Religion und Statussymbol zugleich. Kein Apple Jünger möchte mit einem Microsoft Device arbeiten und andersherum. Hersteller liefern mittlerweile mehr Farbvarianten als Hardware-Konfigurationen, weil sie eben wissen, dass wir in einer bunten Welt leben, in der Identifikation und Individualität wichtiger sind als Megaherz und Gigabyte.
Denn keine Generation vor Ihnen ist so eng verbunden mit modernen Technologien aufgewachsen, weshalb man sie oft als "Digital Natives" bezeichnet. Da diese Generation nun den Arbeitsmarkt stück für stück einnehmen wird, ist es wichtig zu verstehen was sie bewegt und was sie erwarten.
Hierzu hat der US-Amerikanische Computerhersteller Dell Technologies eine Studie durchführen lassen, bei der über 12.000 Personen in 15 verschiedenen Ländern im Alter zwischen 18-26 teilgenommen haben. Dabei hat sich herausgestellt, dass ein digitaler Arbeitsplatz die Voraussetzung für das Arbeiten in der Zukunft sein wird. Denn ein flexibles Arbeitsumfeld ermöglichst es den Mitarbeitern sicher und einfach auf Ressourcen zuzugreifen, die sie für eine produktive Arbeitsweise benötigen.
Im Bezug auf Technologien am Arbeitsplatz kam die Studie zu folgendem Ergebnis: Im Hinblick auf das Berufsleben spielen moderne Technologien für die Gen Z eine entscheidende Rolle. Dabei gaben rund 91 % der Befragten an, dass die vom Arbeitgeber angebotenen Technologien für Sie ein Faktor wären, wenn sie sich zwischen mehreren gleichwertigen Jobangeboten entscheiden müssten. Gleichzeitig gaben 75 % der Teilnehmer an, dass sie gerne mit den aller neusten Technologien arbeiten würden.
Doch warum sollten Arbeitgeber überhaupt verstärkt auf die Bedürfnisse ihrer (potenziellen) Arbeitnehmer eingehen? Hier kommt der Fachkräftemangel in Spiel, mit dem sich HR-Verantwortliche nun schon seit über zwei Jahrzehnten auseinander setzen müssen. Ursprünglich konzentrierten sich Unternehmen im "War for Talents" darauf, die besten Absolventen angesehener Universitäten anzuziehen. Gleichzeitig konkurrierten die Absolventen untereinander um begehrte Positionen in nahmenhaften Unternehmen, die ihnen vielversprechende Karrierechancen und eine rosige Zukunft versprachen.
Doch diese Situation hat sich geändert. Seit Beginn der 2000er hat sich der Fokus vom "War of Talents" weg verschoben. Stattdessen haben Unternehmen begonnen, verstärkt um geeignete Nachwuchskräfte zu konkurrieren. Es sind nicht mehr nur die Absolventen renommierter Universitäten, die von Unternehmen in ihren individuellen "War for Talents" umworben werden. Es zeigt sich ein allgemeiner Mangel an Nachwuchskräften, den die Unternehmen bekämpfen müssen, um ihre langfristige Existenz zu sichern.
Aus diesem Grund sind Arbeitgeber im War for Talent gut beraten, die individuellen Bedürfnisse der neuen Arbeitnehmer Generation gezielt zu adressieren. Beispielsweise sind ihre Mitarbeiter heute „always on“ und das für Privates und Geschäftliches gleichermaßen. Dadurch kommt es zu dieser Vermischung der beiden Welten und Arbeit und Privatleben rücken ein Stück näher zusammen. So ist das Firmen-Smartphone eben nicht länger das Firmen-Smartphone, sondern einfach nur „mein Smartphone“. Ein Gerät, um privates und geschäftliches gleichermaßen zu erledigen. Sowieso möchte niemand gerne mehrere Geräte mit sich herumschleppen, nur weil der eigene Arbeitgeber unflexibel bei der Nutzung ist.
Dabei kann die Unterstützung der Individualität der Mitarbeiter-Ausstattung so einfach sein!
Die Arbeitgeber müssen für diese Individualität noch nicht einmal das IT-Budget aufstocken, denn der Gesetzgeber hat in diesem Fall schon gut mitgedacht: Er erlaubt im Einkommensteuergesetz §3 Nr. 45 nämlich nicht nur die steuerfreie Privatnutzung der „betrieblichen Datenverarbeitungs- oder Telekommunikationsgeräte“ (z. B. Smartphone, Tablet, Laptop), sondern erlaubt auch die steuerbefreite Gehaltsumwandlung durch den Arbeitnehmer, wenn sich dieser ein teureres Gerät wünscht.
Auf diese Weiße bekommen Mitarbeiter weiterhin ein festes Budget für das vom Arbeitgeber vorgesehene Standard-Gerät, können nun aber auf ein höherwertiges Wunschgerät upgraden, indem sie die Differenz von ihrem Bruttolohn bezahlen. Und da diese Gehaltsumwandlung steuerbefreit ist, zahlt der Mitarbeiter entsprechend seiner Steuerklasse effektiv nur einen Bruchteil dieser Differenz.
So könnte ein Mitarbeiter, der Wert auf das neueste iPhone Modell legt (mtl. Miete z.B. 40€) das vom Arbeitgeber vorgesehen Budget von 20€ für ein günstigeres iPhone SE nutzen und die Differenz von 20€ über eine steuerbefreite Gehaltsumwandlung auf effektiv 11,60€ senken. Somit bekommt der Mitarbeiter seine Wunsch-Technik zum Spottpreis, während der Arbeitgeber seine Hardware-Ausgaben nicht erhöhen muss. Wichtig ist, dass solche Lösungen vor Umsetzung immer mit dem Steuerberater besprochen und entsprechend der individuellen Lohnsteuerklasse des Mitarbeiters errechnet werden sollten.
Laut dem Weltwirtschaftsforum wird die Generation Z bis 2025 ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung ausmachen. Um diese jüngeren Arbeitskräfte zu gewinnen, zu verwalten und zu halten, müssen Unternehmen einen anderen Ansatz verfolgen. Da Arbeitnehmer der Generation Z mit Technologie gut vertraut sind, können Unternehmen von dem "angeborenen Knowhow" der Nachwuchskräfte profitieren. Daher müssen Unternehmen ihr Denkweise ein Stückweit an diese jüngeren Arbeitnehmer anpassen und sie abholen, wo sie sind. Gerade im Bezug auf Technik kristallisiert sich hier die zunehmende Bedeutung von dem Konzept "Choose your own Device" heraus, was für Angestellte in dieser Altersgruppe sehr attraktiv ist.
Im Gegenzug kann die Generation Z Unternehmen mit unverzichtbarem Wissen über soziale Medien und neuere Tools für künstliche Intelligenz punkten. Zusammenfassend kann man also festhalten, dass Unternehmen eine großartige Chance verpassen, wenn sie nicht die Fähigkeiten dieser Generation nutzen.
Bleib auf dem neusten Stand und melde dich zu unserem XaaS Knowledge an.