In einer Welt, die zunehmend von digitaler Technologie geprägt ist, steht die Informationstechnologie im Zentrum nahezu jeder Geschäftstätigkeit. Unternehmen aller Größenordnungen verlassen sich auf komplexe IT-Systeme, um ihre Prozesse zu optimieren, die Produktivität zu steigern und einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Aber wie stellen man sicher, dass diese Systeme nicht nur effizient, sondern auch sicher und im Einklang mit den Unternehmenszielen funktionieren? Hier kommt die IT-Governance ins Spiel.
Generell zielt die IT-Governance darauf ab, die IT effizient zu nutzen und sie an Unternehmensstrategien und -zielen auszurichten. Gleichzeitig dient sie als Steuerungsinstrument auf Führungsebene und schafft durch Prozessstrukturen einen Ordnungsrahmen für die IT-Infrastruktur. Dabei befasst sich die innengerichtete Sicht mit der wirtschaftlichen Gestaltungen von IT-Systemen und die außengerichtete Sichtweise leitet sich von der Corporate Governance ab
Auch wenn Corporate Governance und IT-Governance beide wichtige Aspekte der Unternehmensführung sind, konzentrieren sie sich auf verschiedene Bereiche.
Im Allgemeinen bezieht sich die Corporate Governance auf die Gesamtstruktur der Regeln, Praktiken und Prozesse, durch die ein Unternehmen geleitet und kontrolliert wird. Hierbei betrifft sie alle Aspekte des Unternehmens und umfasst thematisch diese vier Bereiche:
Dagegen ist die IT-Governance ein Unterbereich der Corporate Governance, die spezifisch auf die Informationstechnologie und ihre Nutzung im Unternehmen abzielt. Hier konzentriert sie sich auf die Ausrichtung der IT, dem Management von IT-Risiken und -Ressourcen, sowie deren Wertschöpfung.
An diesen Richtlinien können sich IT-Verantwortliche orientieren und so die Managementanforderungen erfüllen, ferner zur Steigerung des Unternehmenserfolgs beitragen. Hierbei gibt es für jede IT-Einheit festlegte Ziele (KPIs), die häufig folgende Ziele verfolgen.
Im Grunde hat die IT Geschäftsabläufe revolutioniert, Märkte nachhaltig verändert und agiert als zentrales Organ bei digitalen Transformationen in Unternehmen. Deshalb ist der "strategic fit" zur Unternehmensstrategie enorm relevant, um Geschäfts- und IT-Strategie nicht getrennt voneinander zu betrachten. Demnach konkretisieren viele Unternehmen Ihre IT-Governance mithilfe bestimmter Maßnahmen, wie die Kostensenkung im Bereich Hard- und Software oder die Verbesserung der Effizienz.
Des Weiteren ermöglicht die IT-Governance es Unternehmen, IT-Risiken systematisch zu identifizieren und zu bewerten. Hier können regelmäßige Risikobewertungen und Audits dazu beitragen, die potenzielle Schwachstellen aufzudecken. Anhand klarer Richtlinien und Prozessen für den IT-Betrieb können so Risiken zu minimiert werden. Beispielsweise können Regeln für den Umgang mit sensiblen Daten, Passwortanforderungen oder Prozesse für Software-Updates festgelegt werden. Daneben kann die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für IT-Risiken zur Verbesserung der IT-Sicherheit beitragen.
Darüber hinaus kann IT-Governance dabei helfen, Investitionen in IT-Projekte zu priorisieren, die den größten Nutzen für das Unternehmen bieten. Dadurch kann man überflüssige Ressourcen eliminieren und den Return on Investment maximieren. Wenn man Richtlinien für die Beschaffung, Nutzung und Wartung von IT-Assets etabliert (IT-Asset-Management), können Budgets nachhaltiger und effizienter eingesetzt werden.
IT-Ressourcen transparent und nachhaltig verwalten? Hier mehr erfahren.
Nebenbei helfen diese Richtlinien, die IT-Performance besser zu überwachen, indem sie klare Leistungsziele setzen, Mess- und Berichtsprozesse etablieren und dadurch kontinuierliche Verbesserungen fördert. Hierbei werden folgende Methoden angewendet:
Insgesamt ermöglicht die IT-Governance durch diese Methoden eine effektive Überwachung und Verbesserung der IT-Performance.
In der modernen Geschäftswelt basieren immer mehr IT-Systeme auf Cloud-Technologien, welche nur teilweise unter der direkten Kontrolle des jeweiligen Unternehmens stehen. Dabei hat die Transformation zur Cloud in den vergangenen Jahren erheblich zur Optimierung der strategischen Ziele vieler Unternehmen beigetragen. Generell hat das Outsourcing der internen Systeme in die Cloud dazu geführt, dass Unternehmen ihre IT-Kosten dauerhaft reduzieren und ihre Effizienz erheblich verbessern konnten.
Mithilfe von Managed-Cloud-Anbietern, sind Unternehmen in der Lage, sich stärker auf ihre eigenen Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. Dadurch können sie flexibler und wettbewerbsfähiger agieren. Trotzdem heißt das nicht, dass IT-Governance an Bedeutung verloren hat. Im Gegenteil: Die externen Partner müssen in die IT-Governance mit einbezogen werden und sie dabei unterstützen.
Da IT-Systeme zur kritischen Infrastruktur jedes Unternehmens zählen, gibt es eine Reihe von gesetzlichen Vorschriften, welche in Bezug auf IT-Governance eingehalten werden müssen. Weil die Richtlinien auf Gesetzen, Verordnungen, behördlichen Vorgaben und gängigen Standards beruhen, sind sie mittlerweile hochkomplex. Aus diesem Grund sollen festgelegte Frameworks, die Verantwortlichen bei der Umsetzung und Einhaltung der Vorgaben unterstützen.
Hierbei ist COBIT (Control Objectives for Information and Related Technologies) ein Framework zur IT-Governance und zum Management von Informationssystemen. Allgemein zielt COBIT darauf ab, die Bereitstellung von detaillierten und zuverlässigen Informationen zu unterstützen, indem es Best-Practice-Beispiele für die Verwaltung von IT-Ressourcen anbietet.
COBIT umfasst mehrere Komponenten, die von IT-Organisationen ausgeführt werden sollten, um Informationssysteme effektiv zu steuern und zu managen. Diese Prozesse sind in vier Bereiche unterteilt:
Zu den wichtigsten Zielen von COBIT gehören die Gewährleistung der IT-Compliance, die Verbesserung der IT-Dienstleistungen, die Unterstützung der Geschäftsprozesse und die Maximierung des Nutzens aus IT-Investitionen.
Dazu ist die ISO/IEC 38500 ein internationaler Standard für Corporate Governance of Information Technology, der von der International Organization for Standardization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC) veröffentlicht wird. Hierbei bietet er einen Rahmen für effektive Governance und Management von IT in Organisationen aller Größen und Arten. Dort sind Leitlinien für Führungskräfte definiert, welche die strategische Verantwortung für die IT einer Organisation tragen.
Zudem ist die ISO/IEC 20000 ein Standard für das IT-Service-Management, der stark mit IT-Governance zusammenhängt. Denn diese Norm legt einen Benchmark für die Lieferung und das Management von IT-Dienstleistungen fest und ermöglicht es Unternehmen, ihre Servicequalität und Effizienz zu demonstrieren. Hinsichtlich der IT-Governance unterstützt ISO/IEC 20000 die Unternehmen dabei, ihre IT-Ressourcen und Prozesse effektiv zu überwachen und zu steuern.
Durch die Implementierung können die Unternehmen eine klar definierte Managementstruktur, Prozesse, Verfahren und Dokumentationen für IT-Services aufbauen. Darüber hinaus erlaubt es die Evaluation und Verbesserung der IT-Service-Prozesse. Das robuste Framework unterstützt die IT-Governance insofern, dass die IT-Services den Geschäftsanforderungen und -zielen entsprechen.
Daneben bietet die ITIL (Information Technology Infrastructure Library) eine Sammlung von Best Practices für IT-Service-Management, die eine wesentliche Rolle in der IT-Governance spielt. Denn ITIL liefert einen strukturierten und prozessorientierten Ansatz für die Verwaltung von IT-Services, um die Geschäftsanforderungen optimal zu erfüllen. Bezüglich der IT-Governance unterstützt ITIL Unternehmen dabei, ihre IT-Prozesse, Funktionen und Rollen klar zu definieren und zu steuern.
Mit den ITIL-Rahmenrichtlinien können Unternehmen sicherstellen, dass ihre IT-Dienstleistungen effizient und wirksam bereitgestellt und verwaltet werden. Somit fördert ITIL eine starke IT-Governance und trägt zur Verbesserung der Geschäftsleistung bei.
Weiterhin ist die TOGAF (The Open Group Architecture Framework) ein bewährtes Enterprise-Architecture-Framework, das bei der Konzeption, Planung, Implementierung und Überwachung von Unternehmensarchitekturen eingesetzt wird. Im Kontext der IT-Governance bietet TOGAF einen umfassenden Ansatz zur Gestaltung und Verwaltung der IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen Geschäfts- und IT-Teams zu verbessert und gewährleistet, dass IT-Projekte in Einklang mit den Geschäftszielen und -strategien stehen.
Generell unterstützt TOGAF die Governance durch die Definition klarer Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten, die zur effektiven Steuerung von IT-Ressourcen beitragen. Hiermit fördert es eine robuste IT-Governance und verbessert die Geschäftsleistung.
Zudem liefern die IT-Grundschutz-Kataloge detaillierte Empfehlungen und Verfahren zur Gewährleistung der Informationssicherheit. Gleichzeitig dienen sie als Grundlage für die Etablierung einer soliden IT-Sicherheitsstruktur, die ein zentraler Aspekt der IT-Governance ist.
In diesen Katalogen sind systematische Methodiken zur Identifizierung und Management von IT-Sicherheitsrisiken festgehalten. Demnach helfen sie Unternehmen bei der Erstellung eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts, welches die Anforderungen der IT-Governance erfüllt.
Die IT-Governance bietet einen Rahmen, der die IT-Strategie mit der gesamtheitlichen Unternehmensstrategie verbindet. Dabei wird sichergestellt, dass die IT strategische eingesetzt wird und somit die Unternehmensziele effizient und nachhaltig unterstützen kann.
Die IT-Governance besteht aus der Führung, Organisationsstrukturen und einheitlichen Prozessen. Diese sollen sicherstellen, dass die IT die Unternehmensziele und -strategie unterstützt.
Der IT-Governance Manager richtet die Strategie der IT auf die übergeordneten Unternehmensziele aus. Er analysiert und optimiert Prozesse, sorgt für die Zusammenführung von Business-Anforderungen und der Bereitstellung entsprechender Services durch die IT.
Bleib auf dem neusten Stand und melde dich zu unserem XaaS Knowledge an.